Der richtige Startplatz

Die Entscheidung auf welchem Startplatz wir mit unserem Ballon abheben können, muss immer recht kurzfristig gefällt werden.
Hier erfahren Sie warum das so ist.

So entscheiden wir, welchen Startplatz wir nutzen können

Ballonfahren ist für viele Menschen die wohl faszinierendste Art, sich durch die Lüfte zu bewegen. Die stets sanften Bewegungen der bunten Riesen lassen, anders als bei allen anderen Arten zu fliegen, keine körperlichen Wahrnehmungen aufkommen. Es gibt keine „Luftlöcher“, der Übergang von Steigen in Sinken vollzieht sich so allmählich, dass wir die Bewegungen des Ballons schon sehr genau beobachten müssen, um es zu bemerken. Lediglich die Landung lässt uns spüren, dass wir in Bewegung gewesen sind.
Diese besondere Eigenschaft des Ballons unterstützt uns wesentlich dabei, unsere Sinne ganz weit zu öffnen, der Traum vom Fliegen verwirklicht sich in diesem Moment, Raum für völlig neue Sinneseindrücke entsteht.

Es ist die Hingabe an das Element Luft, die das bewirkt. Wir können den Ballon nicht steuern, nicht die Richtung bestimmen, wir sind Teil des Windes der uns sanft mitnimmt.

Und eben weil es so ist, ist es so faszinierend für unsere Gäste, und es ist so wichtig, dass wir alle Fahrten sehr genau im Vorhinein planen, alle uns verfügbaren Parameter wie Wetterinformation, Beschaffenheit des Zielgeländes, Freigaben zur Nutzung der Lufträume abrufen und in unsere Planung einfließen lassen.

Zwei Kriterien sind entscheidend für die Planung:
– Die Windprognosen und die generelle Wetterentwicklung

– Die Lufträume und die entsprechenden Freigaben.

Frühestens drei Stunden vor der vereinbarten Treffzeit gelten die Wind- und Wetterinformationen als zuverlässig genug, um eine Planung verbindlich durchzuführen und frühestens zwei bis drei Stunden vor der geplanten Startzeit können wir mit relativ verbindlichen Aussagen der Flugsicherung zu unserem Vorhaben rechnen.

Und so kommt es vor, dass wir bei der Planung der anstehenden Ballonfahrt feststellen müssen, dass die Windrichtung, die in den aktuellen Wetterprognosen der Flugwetterwarte für unseren Startplatz angekündigt werden, uns in ein Gebiet mit Flugbeschränkungen führen wird. Das bedeutet, vorher bei der deutschen Flugsicherung unser Vorhaben anzukündigen und Freigaben für diese Lufträume zu erfragen. Je nach genauer Fahrtroute, voraussichtlichem Landegelände und Flugverkehrsaufkommen im geplanten Zeitraum der Fahrt erhalten wir die Freigaben oder nicht.

Es kann auch sein, dass die Freigaben vorhanden oder auf der Fahrtroute nicht notwendig sind, die Windrichtung und Windgeschwindigkeit aber den Ballon in eine Region führen würde, die zum Landen völlig ungeeignet ist wie zum Beispiel das Kölner Stadtgebiet, Industrieanlagen am Rhein oder ausgedehnte Waldgebiete wie z.B. den Königsforst. Dies würde einen vorzeitigen Abbruch der Fahrt bedingen oder dazu führen, dass die Fahrt über die Maßen lang wird, sodass einerseits der Sonnenuntergang, andererseits der Gasvorrat die Landung erzwingen. Landungen in ungeeignetem Gelände können durchaus sicherheitsrelevant sein, sind aber auf alle Fälle sehr aufwendig bei der Bergung des Geräts und unbedingt zu vermeiden.

Daher entscheiden wir erst kurz vor der Fahrt, ob der zunächst vereinbarte Startplatz geeignet ist, oder wir einen alternativen Startplatz wählen müssen. Dies geschieht immer im Interesse einer sicheren, langen und entspannten Ballonfahrt auch zum Wohle und für den Genuss unserer Gäste.