Das richtige Wetter
Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung ob eine Fahrt an einem bestimmten Termin stattfinden kann.
Erfahren Sie hier mehr dazu.
So entscheiden wir ob eine Ballonfahrt stattfindet, oder nicht.
Wenn Petrus ein Ballonfahrer wäre würde er es uns sicher nicht so schwer machen, die richtigen Wetterentscheidungen zu treffen.
Es gibt zwei Kriterien, nach denen wir die Entscheidung treffen, eine Ballonfahrt durchzuführen oder nicht. Das sind:
1. Sicherheitsrelevante Kriterien
2. Das Erlebnis für unsere Gäste
Niederschläge
Regen geht meist einher mit kräftigem Wind und eingeschränkten Sichten. Daher ist bei Regen oder Schneefall an eine Ballonfahrt nicht zu denken.
Niedrige Bewölkung, Nebel
Wenn die Wolken so niedrig sind, dass wir die Sicherheitsmindesthöhe nicht einhalten können, ohne die Wolken zu berühren, können wir nicht fahren. Das gleiche gilt bei Nebel – im Grunde ist Nebel eine ganz tiefhängende Wolke…
Sicherheitsrelevante Kriterien: Wind
Der Ballon ist bis zu Windgeschwindigkeiten am Boden von 18 km/h von erfahrenen Piloten sicher zu manövrieren. Bei stärkerem oder stark böigem Wind bleibt der Ballon am Boden. Entscheidend ist die Windgeschwindigkeit während der Ballonfahrt. Im Tagesgang verändert sich der Wind bedingt durch Änderung der Gesamtwettersituation, Änderung des Sonnenstandes und Änderung des Bedeckungsgrades. In den Morgenstunden finden wir häufig am Boden sanften Bodenwind, in niedrigen Höhen, bedingt durch eine Bodeninversion, relativ kräftige Windfelder, in größerer Höhe dann wieder weniger Wind, allerdings mehr als am Boden. Mit der steigenden Sonne löst sich die Bodeninversion auf, der Wind dringt bis zum Boden durch und es entsteht Thermik durch Erwärmung des Bodens. Die Folge ist, der Bodenwind nimmt zu und es wird böig. Am Spätnachmittag kehrt sich das wieder um, der Bodenwind nimmt mit Nachlassen der Thermik ab, es wird ruhiger, bis der Bodenwind zum Sonnenuntergang häufig einschläft.
So ist der „Standardtag“ den es nur manchmal gibt. Herannahende Tiefdruckgebiete, lokale Gewitter, manchmal auch regionale Erscheinungen können zu einer Windzunahme führen oder die Abnahme des Windes verhindern.
In Kurzform:
Bedingungen, unter denen eine Ballonfahrt durchgeführt werden kann sind: Windgeschwindigkeit unter 18 km/h am Boden, Wolkenuntergrenze nicht unterhalb 1500 Fuss, Sichtweite mehr als 800m, Erdsicht muss vorhanden sein.
ABER…
…Darüber hinaus muss auch noch, abhängig von der Windrichtung und dem Startplatz, im voraussichtlichen Landebereich ausreichend Landegelände zur Verfügung stehen und für die Fahrtstrecke müssen, sofern es sich um kontrollierten Luftraum handelt, die entsprechenden Freigaben bestehen.
Im Sinne unserer Gäste sind noch weitere Kriterien anzuwenden:
Wind
Auch zu schwach sollte der Wind nicht sein, denn Sie wollen ja Ballonfahren und nicht Ballonstehen. Bei Windgeschwindigkeiten unter 6 km/h in allen Höhen wird es fraglich.
Sichten
Auch wenn die Wolkendecke geschlossen ist, können wir ballonfahren, sofern die Wolken hoch genug sind und die Bodensichten nicht stark eingeschränkt.
Ab Bodensichten von weniger als 3 km wollen wir eher am Boden bleiben.
Die Entscheidung
für oder gegen eine Ballonfahrt fällt aber schon drei Stunden vor dem Starttermin. Sicher, manche Wetterlagen sind einfach nur schön oder einfach nur ungeeignet, da fällt es uns leicht. Aber in mehr als der Hälfte der Fälle tut uns Petrus nicht den Gefallen, eindeutiges Wetter zu produzieren. Und da die Metreologie weit davon entfernt ist, exakte Vorhersagen für kleinste Räume zuverlässig zu erstellen und unsere Piloten keine Propheten sind, arbeiten wir hart für unsere Entscheidungen.
Online-Dienste wie der Deutsche Wetterdienst, wetter-online oder wetter.com versorgen uns mit einer Fülle von Daten, Flugwetterberater helfen am Telefon, Kenntnisse der Metereologie werden angewendet und ständig erweitert, der Austausch mit Kollegen gesucht usw.
Und doch wird manchmal eine Fahrt erst am Startplatz abgesagt, weil das Wetter sich anders entwickelt hat, als vorhergesagt. Und doch sagen wir Fahrten ab, und erleben den Abend im eigenen Garten als traumhaft schön und unbedingt ballonfahrtgeeignet – nur zu spät eben….
Aber niemals sind wir mit dem Ballon gestartet und haben Bedingungen vorgefunden, die, die Sicherheit der Fahrt beeinträchtigt hätten denn:
…Wir begehen unsere Irrtümer lieber auf dem Boden als in der Luft, und das soll auch so bleiben!